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Gerolzhofen gibt sich ein stimmliches Stelldichein

Ein bisschen verrückt

„Wir brauchen dringend einige Verrückte. Guckt Euch an, wo uns die Normalen hingebracht haben.“ Das Zitat von George Bernard Shaw ist Silvia Kirchhof wie auf den Leib geschneidert. Die waschechte Gerolzhöferin sieht sich selbst als „auch ein bisschen verrückt“.

 

Die lebensfrohe Sängerin und Schauspielerin hat Kunst und Kultur in der Steigerwald-Metropole auf Vordermann gebracht. Vor vier Jahren gründete sie „Das kleine Stadttheater Gerolzhofen“ dessen künstlerische Leiterin sie ist. Zielstrebig versteht sie es Menschen zu begeistern. Ihre Idee, 2010 in der Stadtpfarrkirche das große Welttheater von Hugo von Hofmannthal aufzuführen, wurde anfangs belächelt. Weil Silvia Kirchhof halt ein wenig „verrückt“ ist und sie mit viel Energie zu ihren Zielen steht, wurde das Welttheater ein großer Erfolg – alle Vorstellungen waren bis auf den letzten Platz ausverkauft. Seither spielen die Gerolzhöfer Jahr für Jahr Gerolzhöfer Theater, manchmal verstärkt durch professionelle Schauspieler.

 

Ihre künstlerische Ader stammt aus der Familie ihres Vaters. „Mein Großvater war akademischer Maler und mein Vater ein musischer Mensch mit vielseitigen Begabungen“. Silvia Kirchhof ist hauptberuflich als Sängerin mit eigenen Programmen unterwegs. 

Sie wechselt ihre Stimme wie ein Chamäleon seine Farben: mal melancholisch, mal erotisch-exzentrisch, mal elegant-glamourös. 

 

Mit ihrem Mann, dem Pianisten  Achim Hofmann steht sie seit 17 Jahren gemeinsam auf der Bühne. Café Sehnsucht nennt sich das Chanson-Duo, das sein Programm mit Witz und Tiefgang zugleich präsentiert. 

 

2015 spielt die vierfache Mutter erstmals mit ihrem Ensemble ein Stück auf einer Freilichtbühne. 4.000 Zuschauer können das Drama „Fräulein Schmitt und der Aufstand der Frauen“ auf dem historischen Marktplatz in Gerolzhofen verfolgen. Das Stück erzählt von der jüngsten Gerolzhöfer Geschichte zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Am 6. April 1945 erhoben sich dort 800 Frauen gegen SS-Einheiten und forderten die Kapitulation gegenüber den Amerikanern. Das aufgeführte Drama von Roman Rausch basiert also auf wahren Begebenheiten und ist mal wieder eine große Herausforderung für ganz Gerolzhofen. Klar, dass die Regisseurin von ihrem Städtchen schwärmt: 

 

„Gemütlich, familiär, in einer reizvollen Landschaft. Gerolzhofen bietet fast alles, was der Mensch braucht.“

 

Erleben auch Sie Silvia Kirchof und Ihre Theatergruppe in Gerolzhofen. Das aktuelle Programm finden Sie unter www.kleines-stadttheater.de. Mit Ihrer offenen Art freut sich Silvia Kirchof auf Ihren Besuch.

 

Zu allen Storys von Gerolzhofen geht es hier.

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